Freitag, 14. Januar 2011

Momentaufnahme: Glück
Da war doch mal was?

L. und ich tragen die Lasten wie angewachsene Rucksäcke.
Wir können nicht abends den Tag schon gut heißen, nein;
erst am Morgen des folgenden Tages.
Jedes noch so kleine Nicht-so-gemeint fährt ins Herz wie Krallen;
man ist empfindlich in diesen Tagen.
Wir verstehen den Grund der Anschuldigungen an uns nicht,
laufen im Kopf Gedankenamok.
Und ist es nicht schon traurig genug,
der Harmonie in die Arme zu laufen,
nur weil man unter der Schwere des Augenblicks den eig'nen Atem nicht mehr spürt?
Sie reißen uns die laufende Sanduhr aus der Hand,
doch schmeißen sie nicht gewaltsam auf den Boden,
oh nein,
legen sie viel mehr behutsam,
waagerecht
noch mit dem schönsten Glanze in den Augen zu uns aufblickend auf den Boden,
und schweigen.
Da steht man nun,
genauso wortlos
und gelähmt wie die Sanduhr.

Die Zeit blieb stehen -
und immer wieder dürfen wir uns anhören: "Aber du hast doch nichts gesagt..."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Readers

Dieses Blog durchsuchen