Samstag, 22. September 2012

sometimes you hate yourself for hating so bad

Ich hasse nichts mehr als scheue Leute.
Ich meine nicht die ruhigen, die gediegen in der Schule sitzen und das Spotlight vor der Tafel meiden, sondern die, die ständig gucken, wie andere was machen, wie andere gucken, wie andere reden, wie andere denken.
Es kotzt mich an.
Ich weiß, dass der Hass nicht gut ist und meine Ausdrucksweise auch schon besser war, doch das hier geht alles zu weit.
Ich soll Ruhe geben, nett lächeln, gut sein.
Nicht kritisch denken, das bringe zu viel Wahrheit auf den Tisch.
Wer soll denn das alles essen, geschweige denn verdauen?
Mit letzterem tust du dir unwahrscheinlich schwer.
Du hast neun Monate Scheiße gefressen und sahst erst das Ausmaß, als ich dir den Finger in den Hals gesteckt habe.
Ich rede mit dir über Dinge, die ich nicht wissen oder wahrhaben will - innerer Konflikt.
Ich dachte eigentlich das mit dem Hang zur Selbstzerstörung wär überwunden, aber wahrscheinlich bewegt er sich nur auf einer Parallelstrecke.



" Den Kniefall machen sie vor der Liebe & nennen es Wahrheit. Ausweichen soll man ihr, wenn sie einem auf der Straße begegnet, höflich aber, zuvorkommend; großzügig Raum lassen muss man ihr, nicht zu dicht auffahren, sondern stattdessen den Tisch decken, sobald sie zu Gast ist im Haus. Ganze Wochen soll man ihr geben, die Hand in den Händen & den gierigen Mund im andren verzahnt; nicht nachlassen soll man, der Liebe wegen kämpfen & es eben versuchen; jeden Tag haben sie der Liebe ein Monument gebaut, & sind schier verrückt geworden vor Verzücken. Wie leer muss ein Leben ohne sie sein, ohne das leiseste Seufzen? Opfern muss man, sagen sie, sich & den egoistischen Menschen, der Liebe entgegenwachsen soll man, als sei sie das Licht & wir nichts als Pflanzen; wehe dem, der anders denkt. Ganze Abende höre ich nichts als das Geseufz & Gezwitscher, als die Allmacht von Gefühlen & Spiel; selbst bei der Arbeit drängt sie sich einem auf & sagt: schau, schau wie wir lieben, schau, es ist wunderschön. Nicht ertragen kann ich den Wirbel & Zauber der Liebe, ihr Blendwerk, ihr egozentrisches Wesen. Überall bläht sie sich auf als Lebenszweck & gute Prognose,… " Die Herrschaft der Antipoden
 

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