Sonntag, 12. Januar 2014

Kein Titel.

Und irgendwann bist du nur noch ein zweiter Schatten, den man beiläufig beim Nachhauselaufen bemerkt. Und dann kommt man aus dem Takt des Zitterns, weil man so erschrickt.

Ich bekomme da keine Luft mehr, in dem Kellerraum, wo alle Weihnachten nachfeiern. Die ältere Belegschaft sitzt ganz vorne, wir ganz hinten und in der Mitte die, die nicht wissen wo sie hingehören. Ich schaffe es nicht, die Lücke zu schließen. Ich bleibe einfach sitzen, obwohl ich es schlimm finde, dass da solche Klassenunterschiede gemacht werden. Sieben Stunden Konsumgeilheit, danach noch eine weitere unendlich erscheinende Ewigkeit davon. Alle tanzen auf dem Maskenball, doch ich hab meine Maske irgendwie in den ersten sieben Stunden kaputt gelächelt. Ich versuche sie aufzuziehen, doch das einzige, was bleibt, ist ein schiefes Lächeln, was mir immer wieder vom Gesicht fällt.
Sie stapeln das Essen auf dem Tisch und dann weiter im Magen. Ich möchte mich übergeben, als ich das sehe.
Ich mag nichts mehr.
Keine kostenlosen Getränke, kein kostenloses Essen, von niemandem Geld leihen, um das große Los zu kaufen. Egal wie teuer der Preis ist, egal wie billig, ob er nützlich ist oder nicht und dann das "Dann verschenk ich's halt"-Denken zu denken, nein, ich will nichts aufnehmen, annehmen, abnehmen, konsumieren. Also zwänge ich mir das Radler auf nüchternen Magen rein, dazu verbrenne ich mir an Canneloni bei jedem Bissen die Zunge. Lecker sind sie.

Jetzt kann du mich wieder verurteilen, so wie neulich, als "Hobbypsychologin".
Ich weiß, dass du jedes einzelne Wort hier liest und gelesen hast. Das weiß ich alles. Sowas weiß man einfach.

Ich beobachte die Menschen nun mal genauestens, ohne, dass ich mir das auferlegt habe. Das passiert einfach, wie Atmen.



"Morgens schließt du die Augen
als du mich küsst
als du mich küsst steht die Welt
still küsst du mich, Welt,
& still stehn wir hier,
& sehn uns nicht wieder,
nie mehr,
sehn einander nicht nach,
vergessen einander Gesicht & Stimme,
vergessen die Nacht & das Liegen zu zweit,
& du
bist beim Treppenabsatz kurz vor der Stufe,
& die Klinke ist kalt." http://monsieurmanie.wordpress.com/2014/01/10/epilog-catherine/

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