Montag, 4. November 2013

Menschen

Ich glaube das nennt man Zugromantik. Es hat irgendwas Nostalgisches. "Draußen heult der Regen", klagt Enno und er hat Recht. Ist das eines deiner oder meiner Haare da auf dem Pullover? Das weiß man nicht so genau. Das erkennt man nicht, - da geht eins ins andere über.
Du sagtest, du wolltest nicht mit meinem virtuellen Ich kommunizieren und ich finde, der Abschied fühlte sich nicht an wie Abschiede sich nun mal anfühlen. Ich hab versucht mich zu verabschieden, aber an dich war kein Rankommen. Du hast dich schon so ewig weit weg angefühlt und ich war im Hier und Jetzt. Wovor fliehst du so sehr und wohin?
Ich muss an den Bumerang denken, wie er dem Herz auf der anderen Seite sagen will: "Lass sie los, in der Hoffnung, sie findet den Weg zu dir zurück."
Das muss erst einmal alles sacken. Die letzten 36 Stunden waren wie ein ganzes Leben. 36 Stunden gefertigt aus Erleichterung und Anspannung, Mut und Ängstlichkeit, Freude und Trauer.
Ich denke: "Jede nicht geweinte Träne geht in den Rücken." und merke wie verspannt ich bin. Und auch wie du dir so oft selbst im Weg stehst. Mir gelingt es einfach nicht, dich dir zuliebe aus dem Weg zu räumen. Das ist einfach zu schwer für mich. So wie für dich Abschiedssätze zu schwer sind, - wie Blei, geschmolzenes Blei.
Das geht alles ineinander über.
Mein Kiefer verhakt sich, weil ich mir sage: "Beiß die Zähne zusammen." Und dann fehlt mir der Output für den vielen Input; so viele Menschen zum Reden und du hörst mich so schlecht, also bin ich verunsichert und blockiere im Sprachzentrum, doch die Gedanken potenzieren sich immer weiter; da läuft alles über und immer beißen Zähne auf Zähne - ich krieg' den Mund gar nicht mehr auf. Ich flüchte mich in unsere langen Augenblicke und in die Küsse, weil sie mir das einzig Vertraute an den vielen Orten sind.
Köln Messe/Deutz: Ich möchte weinen, vor Freude, vor Trauer und alles was in meinem Kopf verbleibt ist ein "Abwarten."

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